Mittwoch, 31. August 1921

31/8 Vm. zu O. Sie bittet mich, nicht mit Lucy, wie ich gestern gethan, sondern mit ihr direct über ihre Wiener Reisepläne zu reden. Sie könne sich nicht gleich wieder so lange von Lili trennen.― Frage, ob sie bei Frau Fried oder bei Alma wohnen solle und wie lang. Wie natürlich ist sofort wieder die Scene da, ich wiederhole die bittern tausendmal gesagten Dinge und erreiche für eine Weile Einsicht;― und ich für eine Weile Milde.― Von einer Heirat will sie nichts wissen;― ich halte es für möglich, daß G. (wenn er wirklich will) sie in den nächsten Wochen in G. umstimmt.― Ihre wirkliche (uneingestandne) Sehnsucht wäre,― vor allem um Lilis willen ― Rückkehr.

― Sie frägt nach meinen Erlebnissen, ich lehne ab, wie auch Mittheilung über meine Arbeit … Wie immer nach solchen Scenen löst sich der Krampf; sie weint und wird zärtlich; ― und wie Lili hereinkommt, sagt sie ihr: Bitte den Vater, er soll gut zu mir sein; küsst mich, Lili mich auf die andre Wange, und weint sehr, ziemlich verstehend.― Ich umarme Lili lang, wir beide unter Thränen. Geliebtes Kind!―

Mit Lili in die Stadt; sie interessirt sich am meisten für Kirchen.

Bei Schwarz mit ihr und O. und Lucy zu Mittag.―

O. holt mich später aus dem Hotel, ins Atelier zu Schüleins. Bilder.― Lucy und Lili kommen. ― Blick vom Balkon. Gespräch über politisches (anlässlich des Mords an Erzberger).―

Mit O. und Lili durch den engl. Garten, mit ihnen im Bräu gen.