Montag, 29. August 1921

29/8 Früh in die Mauerkircherstraße zu O. und Lili.― Ich fragte O. ob sie mit Heini über die Motive unsrer Scheidung gesprochen. Aus ihren Antworten ging hervor, dass sie zwar ihre „freundschaftl. Beziehung“ zu G. erwähnt, jedoch die Schuld (offenbar) darauf geschoben, daß schon lange u. s. w.― Meine Erbitterung (mit der ich schon aufgewacht), wurde acut;― ich sagte ihr, daß ihre Einsichtslosigkeit mir geradezu Graun errege;― und lehnte jede weitere Discussion ab.―

Wir sahn uns (mit Lili) in einigen Hotels um nach einem einbettigen billigen Zimmer (wohne im Marienbad für 110 M.!), vergeblich;― speisten in der Jahreszeiten Bar. Nachher in der Stadt Besorgungen;― die beiden „nach Haus“, ich ins Hotel.―

Abends zu O. und Lili; bald kamen Lucy v. J. und ihre Tante, die Wittwe von Alfred H. Fried;― wir nachtm. alle im Leistbräu;― anfangs erzählt ich allerlei heitres;― dann kam das Bewußtsein der Situation über mich, und ich verstummte.― O. wollte nachher noch mit mir spazierengehen; nein.―