Sonntag, 17. Juli 1921

17/7 S. Schrieb früh skizzenhaft ein paar Seiten für den Pierrettefilm.―

Grinzing; mit H. K. Wildgrube; saßen an einem Wegrand; vor uns ein goldnes Kornfeld, mit einem wunderbaren Blick übers grüne auf die etwas dunstige Stadt, blitzende Dächer;― ich dictirte H. K. die Pierrette als Filmnov.;― Anfang, sie stenographirte es übungsweise in mein Notizb.;― dann lagen wir eine Weile im Schatten; mittagm. im Krapfenwaldl;― dann am Ringelspiel vorbei auf die Wiese, die voll Menschen lag;― Ausflügler in Legionen uns entgegen; es dampfte alles von Sommersonntag,― ich empfand alles tief; Seele der Stadt, der Landschaft,― das rührende, banale, unvergängliche;― solch ein Krapfenwaldl-Sonntag gehört irgendwie in den ersten Theil meines Wurstlromans ― wie lang schieb ich ihn noch hinaus,― und alles andre ― ? Noch nicht „definitiv“ genug, was ich nun erlebe ― worauf warte ich noch? Ein „Glück“ kann ja doch nicht mehr kommen.― Saß dann mit H. K. in dem schönen Garten des Rudolfshof;― Eis; dann nach Haus, Schmutzers im Wagen an uns vorbei;― komisch der zustimmende lächelnde Gruß,― wie neulich Fleischmann … „Hast ganz recht.“ ― Ach ich möchte lieber nicht recht haben.― H. K. zu sich, wo ihre Freundin wartete; ich „zu mir“;― ganz allein, las Zeitung auf meinem Fauteuil …

Allerlei papierlt.―