Sonntag, 19. Juni 1921

19/6 S. In die Villa zu Gisa, die gestern ankam. Sie hat ein Telegr. aus Rio, von der guten Ankunft Edis und Helis.―

Mit Kfm. am See bis zur Seewiese spazieren. Ich spreche von meinem Antheil an der Schuld;― von meiner Neigung zu Zwangsvorstellungen; allerlei „Krankhaftem“ in meinem Wesen, ererbtem und erworbnem ― Erzähle von meinen Stoffen, insbesondre der Theaterroman wird mir so lebendig.

Bei Gisa zu Tisch.―

Mit Kfm. zur Bahn gefahren, Abreise.

Ischl, Kaiserkrone. Spazierg. Brennerstraße. Flüchtige Begegnung n. d. N. mit Oskar Straus;― im Hotel Gustav Schneider (Sigm.s Bruder), jetzt Herausgeber eines ill. Blättchens, das er mir unverzüglich auf den Tisch legen läßt;― erzählt mir von seiner Propaganda fürs Salzkammergut, Verbindungen in Amerika etc.; Hoteltrust, Millionen, chron. Herzbeutelwassersucht; von Fall zu Fall mit engl. Accent;― Macher, etwas Hochstapler, Journalist.―

1921-06-19