Donnerstag, 31. März 1921

31/3 Vm. mit Lili ins Sanat. Loew; Gis. kam bald.― Hajek um 10; Operation (durfte nicht dabei sein) das ganze mit Aethernarkose kaum eine Viertelstunde. Lili war absolut nicht aengstlich gewesen, hatte sich eher gefreut, und mich beim Fortgehn von Hause gefragt. „Warum bist du eigentlich nervös, Vater?“ ―

Zu Tisch bei Gisa gegessen; ins Sanat.;― fast eingeduselt; Lili ganz vergnügt, nur etwas schläfrig.―

Nach Hause,― wieder zu Lili. Es kamen auf kurze Zeit Helene und Frau Vilma L. Dann saß ich allein an Lilis Bett, las Nietzsche (Historie),― und plauderte mit ihr: über Don Carlos (sie liest jetzt die „Briefe“) über Zelltheilung, Infection, Serum;― dann fragte ich sie, ob sie eigentlich Freunde oder Freundinnen habe, ob ihr so was nicht abgehe. Sie darauf „du genügst mir vollkommen“, und hatte Thränen im Aug.

Dann kam Wucki, bei ihr schlafen.―

Daheim Telegr. von O., ich möge G. die „auch von ihm gewünschte“ Unterredung gewähren (er ist zu seiner philh. Novität hier) spät telef. sie noch, und fragte nach Lilis Befinden.―

1921-03-31