Freitag, 25. März 1921

25/3 Vm. bei Hugo in der Stallburg.― Schwierigkeiten wegen seiner Rodauner Wohnung.― Fall ReinhardtBurgtheater. ― Natürlich auch über meine Sache; das Gespräch auf einem recht hohen Niveau. Dann durch die Stadt in Unterhaltung über die Zeit, finanzielles, Weltumstände.―

Brief von O., der mich in seinem Mangel an Einsicht, Wahrheit und Muth zur Raserei brachte. Sie möchte in einer „giftfreien Atmosphäre“ mit mir persönlich sprechen.―

Hr. Negrelli; der nach Italien fährt; für Verlag Kola auch hinsichtlich meiner Werke verhandeln will.― Er hat als geborener Triestiner im ital. Heer gekämpft.―

― Hr. Steph. Eggeler bringt mir Skizzen zum Reigen. Allerlei Bemerkungen dazu; geschäftliches. Lebt meist in Gmunden. Seine Frau hat ihn, durch einen Traum angeregt, zu den Bildern veranlaßt. Begabung, Humor.―

Antwort entworfen auf O.s Brief,― Herzschmerzen, Erbitterung. Kurzer Spaziergang um den Park. Schöner Frühlingsabend. Charfreitag.

N. d. N. zum ersten Mal mit Heini über die bevorstehende Trennung. Über die nähern Umstände äußerte ich mich nicht, er vermuthet sie jedenfalls. Ich sagte ihm, daß ich bis vor der Abreise O.s ihr noch freigestellt, zu bleiben ― mir sei es sehr schmerzlich, die Kinder vor diesem Schicksal nicht bewahrt haben zu können;― nach außen hin sei die Sache durch die Abreise gerade an jenem (Generalproben) Tag accentuirt und quasi irreparabel geworden.― Heini hatte es auch nicht recht verstanden daß O. gerade diesen Tag gewählt hatte.― Ich besprach dann noch einiges „letztwillige“ mit ihm.― Es war mir beruhigend, dies hinter mir zu haben.