29/1 Früh reist O. ab (nach München, zu Lucy).― Wir verabschieden uns mit einer Umarmung, zu reden vermag ich nichts.―
Ich mache letzte Correcturen an der „Berichtigung“,― ein Ex. schon gestern ans N. W. J., eine [heute] ans Berl. Tgbl.
― Von Lucy ein schöner Brief ― wie sie die Erbschaft Liesls übernommen ― und Liesl den Gedanken nicht ertragen, daß unsre Ehe, unser Haus zusammenbrechen könnte. An mir habe sie unbeirrter gehangen als an O. und selbst an Albert.―
Von Frau M. Hanel ein Brief;― Erfolg Reigen München mit beigelegter Kritik von Braungart.―
Generalprobe Reigen. Sehr gut. Saß zuerst bei Schulbaur, dann allein in einer Loge.
Nachher allerlei Kräche. Ich mache Bernau aufmerksam, daß Friedmanns Name auf den Ankündigungen fehle; B. benutzt die Gelegenheit vor den versammelten Arbeitern über Fr. taktlos zu schimpfen; ich nehme energisch F.s Partei, B. lenkt ein.― Dann eine Rollen[beleidigung] von Seiten Frl. Woiwodes; die nun gar nicht spielen will;― Streit Bernaus mit Schulbaur, alles überflüssig und albern.― Mit Heini und Friedm. fort.―
Zu Lichtensterns, dort gespeist; die Clavierlehrerin Frl. Weiss gleichfalls;― Frau Vilma massirt mir die Stirn wegen Kopfwehs;― Beethoven-Gespräche u. dgl.
― Daheim die Correctur;― Eintragungen.―
Entspannung, durch O.’s Fernsein.―
Nm. vertrödelt ―
N. d. N. Opernredoute. Einige Masken verriethen mir daß ich der Verfasser des Reigen sei. Lily Berger,― allerlei über Einsamkeit.
Gelangweilt, zu Fuß nach Haus.