Sonntag, 26. Dezember 1920

26/12 Trotzdem ich kaum 4 Std. geschlafen, doch ein verhältnismäßig bessrer Morgen, wie natürlich nach einem Anfall wie gestern.―

Nebel, Regen; Koth;― auf der Wieden, wegen R. L. nachfragen, die seit 8 Tagen sich nicht sehen läßt (auch im Sanat.). Nicht daheim ― Im Hinfahren Ludaßy und Olga L.;― Familiensachen; die Finanztalente.― Richard Strauß eben aus seinem Hause, wie ich vorübergehe (Mozartgasse);― von seiner Amerikafahrt „man kann doch nur in Europa leben“.― Strassni in der Stadt;― er beklagt das Zugrundegehen? des Burgtheaters; bolschewistische Strömungen; Hocks Streberei, Opportunismus … In der Tram mit dem Schauspieler Kirschner. Erzählt mir von der Verfilmung des vierten Gebotes ― Aufnahme der Hinrichtung;― das Benehmen der dazu engagirten Volkswehrleute,― von den acht Gewehren ― geht keines los! Unsre republ. Armee!

Nm. am Weiher.―

Georg Seybel besucht mich.

Vor dem Nachtm. eine Weile bei Schmidl’s.―