Freitag, 29. Oktober 1920

29/10 Vm. bei Gustav. Das übliche Gespräch über die wirthschaftl. Zustände.―

Bei der Hofrätin, die meinen Rath in Verlagsangelegenheiten u. dergl. wünschte, nach Paris reist und auch für mich allerlei thun will.―

Nm. R. A. Bermann; er erbat meine gelegentliche Verwendung für Frau Mädi Fournier Olden, wegen Burgtheaters;― Heine hatte ihr angeblich schon versprochen etc.;― ich verhehlte meine Zweifel an ihrem Talent nicht.― B. erzählt von seiner Reise ins Kärntner Abstimmungsgebiet, und den Zeitungslügen über Terror dortselbst ―

Hr. Aslan;― wegen seiner ev. Rolle im Reigen (Dichter);― ich rathe ihm selbst, nur zu acceptiren, wenn er von Holländer auch eine andre, große Rolle erhielte.― Soll heuer den Sala spielen. Er wirkt sympathisch.―

Im Gürtelkino: Sumurun.

Z. N. bei Lichtensterns, wo auch Fr. L.s Schwester.―

Plötzliche Winterkälte.―

Las Manns „Wille zur Macht“, eben vom Autor überschickt. Sehr gedrängt; Tempo, aber ohne Seele.

Lese Alwin Schultz „das häusl. Leben der Kulturvölker“; Edschmids Aufsätze („die doppelköpfige Nymphe“).―