Freitag, 27. Februar 1920

27/2 Träume; Bahnhof, etwa Italien, eine Art Halle, zum Theil wie durch Überschwemmung unpassirbar.― Dann im Coupé;― nicht überfüllt;― ich sitze neben V. L.;― uns gegenüber Heini;― ich sage zu V. mit Bedeutung: „was passirt eigentlich öfter,― daß die schlimmen Dinge sich in der Wirklichkeit noch schlimmer abspielen als man sie sich vorgestellt hat oder daß die schönen Dinge noch schöner sind als man sie erhofft ―?“ verhasple mich aber und kann es nicht gut ausdrücken.― Dann in unserm Garten; nur ganz anders,― groß,― auf einem Hügel, Blick in die Weite, wundersame Beleuchtung;― ich bin wieder mit V.; und entzückt, sage: Mir thut es so leid, daß O. diese Schönheit nicht zu empfinden vermag;― senke ein Knie vor V.,― fast unwillkürlich, da die Bodenfiguration es erleichtert;― sie beugt sich zu mir und küsst mich;― ich sage: Mit einem Teleskop kann man hier herein sehen ― (die Villa ― irgendwie Capponcina;― Frau Ergas Brief an O.Lili L. hatte sie auf der Hochzeitsreise dort besucht;― das Teleskop aus dem Med. Film ― Napoleon auf der Gloriette).―

Häufige Reise- und Eisenbahnträume: Neulich ― in einer Art Speisewagen; Kaiser Wilhelm sitzt an einem Tisch, mit einem Begleiter,― Serviette vorgebunden, „Es ist erreicht“ Schnurrbart.―

Vm. dict. Med. Film.

Abends Tanzabend Anna Lieser; dirigirt von Oskar Fried.―

― Auseinandersetzung mit O.;― sie brachte H. K. vor, mit der sie mich neulich in P. sah.―

1920-02-27