Donnerstag, 26. Februar 1920

26/2 Vm. beim Maler Carl Hollitzer; mit Michel, der ihn als Beirat für den Med. Film vorgeschlagen. Besitzer einer wunderbaren Sammlung (Waffen, Costüme, Aquarelle) aus der Medardus Zeit ― für die ihm eben 5 Millionen angeboten wurden. Er zeigte mir vieles, auch eigne Bilder, und Caricaturen (Kriegspressequartier);― zeigte sich in dem Stück sehr bewandert und ist begeistert für die bevorstehende Arbeit. Hatte ihn vor Jahren als Cabaretisten gehört.― Wir gefielen einander und verstanden uns gut.

Bei Julius’ (er selbst etwas influenzirt) zu Tisch.―

Im Burgtheater; mit Wilke Decorationsprobe zu „Schwestern“. Die Ausstattungsleute klagen: früher nur von einer Seite Protektion und Beeinflussung;― jetzt 20fach ― und auch die Gegner des Regimes haben Einfluss ― weil man sich mit ihnen verhalten will.― Freiheit? Ein Gemisch von Schlamperei; Terrorismus und Heuchelei ―

― Bei Dr. Grünbaum; über Heinis Sehnenscheidenentzündung.

― Nach Hause; Felix Speidel kam;― er arbeitet an einem Verlagsunternehmen mit und äußert allerlei Pläne; die mir zum geringsten Theil aussichtsreich scheinen.―

Heini kommt von der Generalprobe der Gezeichneten (Schreker) ― da er nicht Einlaß fand ― wirkte er ― als Statist mit einer Fackel mit ― erzählte sehr heiter davon.