Mittwoch, 7. Jänner 1920

7/1 Alpdruckhafter Traum, von Flucht, Soldaten? die unter einstürzenden Ziegeln begraben werden,― irgendwie spielt das Burgtheater ―, Fr. Kallina hinein,― Nummern werden verwechselt 7601 und 7610 (Heini macht mich später aufmerksam daß 17601 Burgtheater Tel. sei); O. weckt mich, da ich zu schreien nicht aufhöre.― Später träume ich, Brandes mit 2 Kindern sei da; mit dem Jungen trägt sich irgend was unangenehmes zu (was?);― man (wer) erzählt mir Brandes leide an Herzschmerzen und Schmerzen im linken Arm ― ganz wie ich denke ich! ― dann tanzt O. auf ihrem Bett in zu dunkler bürgerlicher Kleidung dem Br. etwas vor, was ich geschmacklos finde.―

Dictirt (Brief an Reucker ― der Herabsetzung Tantiemen wünscht!) ―

Arthur Kfm.;― fast fertig mit seiner Relativitätsarbeit;― wir reden über Spengler und Pannwitz.

Nm. Advocat Jacovleff aus Russland;― in einer russ.-deutschen Verlagsangelegenheit; ich „der einzige, dessen Name aus Oesterreich man drüben kenne“ solle mit einem russ. Schriftsteller zusammen die Redaction übernehmen … Dilatorisch. J. erzählt mir interessantes aus dem bolschewistischen Russland; seine Frau Sängerin,― Künstler haben’s im allgemeinen gut;― Terrorismen; Grausamkeiten der Juden und Jüdinnen;― höchst überraschend.―

Rich. Specht mit Wanda; er bringt mir einen „Sketsch“ zur Beurtheilung. Wera macht noch immer Schwierigkeiten.―

Lese n. d. N. den Sketch; schlecht.

1920-01-07