Montag, 20. Jänner 1919

20/1 Leidlich geschlafen, mit einem ungeheuren aber wohlthätigen Schweissausbruch Nachts (Pyramidon).

Vm. dictirt Briefe (an Fischer über Rosenbaum, vermittelnd), Charakteristiken aus den alten Tgb. (Kahane, Pichler etc.).

O. sang mir von Grosz begleitet, einige Wolf Lieder.

Nm. Herr Bob Mauthner, brachte einen Brief aus Kiew von Arthur Kfm. (von 20. Dezember) erzählte von den dortigen Zuständen, Kämpfen, Preisen, Bolschewisten; Rückfahrtsabenteuern;― gab sich (ungetaufter Jude) als wüthenden Antisemiten zu erkennen;― ich erwiderte nicht ohne Gewandtheit.― Schicksale seines zwischen Kiew und Odessa gelegenen Gutes;― bald wird es „sozialisirt“, bald bekommt ers wieder zurück.― (Er ist der Sohn des s. Z. berühmten Oculisten Mauthner, der ein Freund meines Vaters und mit einer reichen Russin verheiratet war.)

― Zum Thee Gerty v. L. und Hr. Czuczka, ein netter junger Mann durchaus in Wohlthätigkeitsactionen; wir besprachen die Popper-Rente und einigten uns.―

Richard. Viele finden, er sei der Bernhardi,― Bernau habe sogar seine Maske. Naema: Diese … und diese Stelle … hättest gerade so gut du sagen können.― Über Besetzung Jaakob.―

― Hatte den ganzen Nachm. Fieber, bis 38.3 (localisirte Gastritis).