Freitag, 10. Jänner 1919

10/1 Traum: Sehe vom Fenster (ungefähr meines Schlafzimmers) ― hinab in einen Garten, wo eine Art Fest; hinter mich tritt in unzüchtiger Weise die (der Jeritza ähnliche) A. O. tritt ein, auch nachlässig bekleidet; auffallend lustig. Warum? W. ist angekommen. Ich: Seit wann weißt du’s. Darum so lustig? Sie beschwichtigt mich: Ich werde dafür sorgen, daß Leo neben ihm (oder „mir“) sitzt. Ich sehe plötzlich irgendwie vor mir in der Zeitung ein Programm, wie von P. A. Skizzen (er ist gestern gestorben) ― als hätte O. oder wer andrer sie gestern vorgetragen. Nun frägt sie mich mild: „Was willst du? Bin ich nicht ein Feuer, das um Mitternacht allein brennt?“ Ich empfinde es etwas rührend, etwas literarisch und etwas ungerecht. Dann fahre ich in meine Pepita-Radfahrhosen, um auch in den Garten zu gehn.

Dict. Autob. 1. Cap. zu Ende.― Allerlei autob. mit Kolap, auch gegenwärtiges.―

Nm. Mediz.rath Dr. Pollak; wegen O. und Lili; unwesentliches.

Z. N. Rich. Specht. Über Altenberg.― Der „Kunstrath“ (angeblich bewirbt sich eine Trias SchönbergLoosKarl Kraus) ― Opernfragen. Bevorstehende Conferenzen Spechts.―