Montag, 14. Oktober 1918

14/10 Dictirt autob. (Ltnt. Gustl Affaire).― Lili v. Landesberger bringt beunruhigendes. Der Ernährungsminister Paul hat dem Praesidenten L. gegenüber gesprochen, als hielte er eine Revolution in diesem Winter für unausweichlich.― Gerty, Lilis Schwester, in Verbindung mit einem Führer der Berliner Revolutionäre, will wissen, daß hier eine organisirte Revolution für unmöglich gehalten wird, umsomehr sei die unorganisirte zu fürchten. Höchst plausibel. Die innern Zustände total unhaltbar. Regierung machtlos;― Verwaltung kopflos. Die Villenviertel, insbesondre Cottage wären natürlich vor allem gefährdet. Olga verfällt in eine wahre Revolutionspsychose.

Am „Weiher“.―

Mit Gustav Conc. Arth. Fleischer.― Im großen Saal daneben Zionisten Versammlung; Dr. Feuchtwang erzählt mir im Nachhausefahren daß die Zionisten auch Autonomie (in Palaestina,― und Galizien) verlangen.―

N. d. N. zu Schmidls, O. und Heini abgeholt.―