Mittwoch, 9. Oktober 1918

9/10 Traum: Bei einem Cravatenhändler, etwa Malowan, oder Berecz ― aber Opernring ― (neben Burgring), Olga räth mir Cravaten, fertig gebundne,― ich wundre mich über ihren Ungeschmack; frage nach dem Preis einer braunen ― 400 Kronen;― eine schwarze würde 200 kosten; ich kaufe nichts, im Café daneben wartet Olga, bei Eis in Blechtassen; alter Herr und Dame an anderm Tisch, irgend wie Verwandte von O.;― sie stellt mich laut bei meinem Namen vor, damit die andern Leute es hören, wieder aergre ich mich über ihren Taktmangel; der kleine graubärtige Herr empfiehlt sich,― er muß zu Excellenz Wallenstein, ich denke: so, es gibt noch Wallensteins?― In die Oper, Così fan ― oder Serail;― ich habe eine Uhr, die hat (erzähle ich phantastisch lügend,― wem?) (nur mir?) die Eigenschaft, wenn man sich verspätet, die versäumte Ouverture etc. selbst zu spielen;― in der Oper sitz ich links Parquet rückwärts; es ist Figaro ― Susanne ― Fr. Gutheil ― aber sie sieht wie Fr. Retty aus singt (?) spricht, zieht ihr Pantoffelchen stehend aus, der Marquis ihr zu Füßen sagt. Fräulein ― Sie compromittiren mich;― Susanne läuft vorn über die Bühne, immer mit dem Pantoffel ― ich sehe in der Partitur nach, da steht, zwischen Notenzeilen, was mich wundert, etwa: „Wir können nicht leugnen, daß der Text eigentlich von Fabinieff herrührt“ (oder so ähnlich).― Dann ein Umherirren (?) in den Logengängen ― häufiger Traum.

Vm. dictirt (autobiogr.) ―

Nm. am Weiher.

Mit Heini Mozart Clavier Conc. VI.