Samstag, 21. September 1918

21/9 Vm. bei Gustav, der miserabel aussieht und von den entwürdigenden Sorgen um das tägliche Brod ― im Sinn von Einkaufen ― Sichs verschaffen, ganz hin ist. „Ich halts nicht mehr aus …“ ― Herr Max Hiller.― Über die trostlosen Zustände; die irrsinnigen Preissteigerungen, Verrohung, Wucher, Schurkerei. Der läuternde Krieg.― Begegne Bn. Waldberg; über die Buriansche Friedensnote, das Renegatentum in Oesterreich, die Kurzsichtigkeit derjenigen, die nun von Deutschland abrücken wollen.― Er war eben auch in Bayern;― um wie viel besser alles dort ― vor allem die Leute.―

Nm. bringt Hr. Scholz dem Heini seine Clarinette (mein Geburtstagsgeschenk).―

O. liegt mit einer „span. Grippe“.―

Mit Heini und Lili im Abendwind spazieren Windmühlhöhe. Der Riesenmond, freischwebend.―

Ich begleite Abend Heini zu einer Fieldschen Clarinette Nocturne ―

Nachklg. 2. B. gelesen; nicht recht zufrieden.―