Samstag, 10. August 1918

10/8 Wenig Nachrichten von O.; schrieb ihr heute einen langen Brief und kam währenddem in eine Art Zärtlichkeit für sie. Dann kam ein Brief von ihr, in dem sie mich bittet, ihr bis zum 29. (an welchem Tag sie mit mir in P. zusammentreffen will) also einen Monat „der Sorglosigkeit und Freiheit“ zu gönnen (ungefähr) ― und ich halte mich mit Mühe zurück ihr zu schreiben, daß ich ihr nicht nur einen solchen Monat, sondern ein ganzes Leben davon gönne. Es gibt natürlich auch bessere Stellen in ihrem Brief; aber mir gilt heut keine andre.

Nm. am „Nachklang“.―

Abds. z. N. bei Julius’.― Ernö Strasser. Musik.― Keine Nachricht von Hans und Karl.― Fliegergefahr. Staatsbankerott nah (ist er nicht schon da, wenn das Geld ein Zehntel werth ist). Aussichtslosigkeit.―