Samstag, 27. Juli 1918

27/7 Vm. Besorgungen.― Panorama (Zürich etc.) ― In der Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft bei Dr. Thon; Auskünfte wegen einer ev. Donaufahrt bis Passau.―

Bei Tante Irene im Sanatorium.― Bei Hajek, der nun auch so pessimistisch als möglich.

― Bei Tisch erzählt Lili ihren Traum von heut Nacht: der Kaiser hat mich besucht, nachher Hr. v. Strakosch (Nachbar, Seidlers Freund).

― Gegen Abend bei Dr. Szeps. Er hat durch einen Mittelsmann bei Hunyady anfragen lassen: eine Deputation müsste durch den Kabinetsdirector (jetzt Seidler) angemeldet werden ― Weg zu S.: ― Benedikt!!― Es käme also wieder darauf hinaus, daß man eine Loyalitätskundgebung veranstaltet, die herablassend quittirt wird!― Ich lehnte dankend ab. Sz. wird noch mit Körber sprechen. Vom Brief räth er entschieden ab;― Kaiser würde ihn nicht einmal lesen. (?) ― Allerlei über ihn, wie über den früheren,― den letzten der Monarchen, der „Würde“ gehabt hatte.― Polit. Verhältnisse ― Föderalismus als Rettung. (Warum das Zögern?) ― An Revolution glaubt er nicht.

― Mit Andrian im Meissl soupirt. Über die Burgtheaterverhältnisse; er hörte gut zu. Es scheint, er selbst will der Director sein. Michel hat er zum Praesidialisten in der Intendanz gemacht. Hugo will Schalk als Operndirector. (Nein!) ―