Dienstag, 16. Juli 1918

16/7 Brief von Kfm. aus Mariazell, u. a. über eine Predigt Abels (Jesuitenpater) der erklärt, nur die Juden hätten im Weltkrieg ihre Pflicht nicht gethan, sie seien an den Gerüchten über das Kaiserpaar und an allem Elend schuld; man müsse sie ausrotten.― Ich telef. mit Leo, was zu unternehmen;― bin für eine quickliche Klage der jüd. oesterr. Offiziere gegen Abel; und Zeugenvorladung des Kaisers, des Kriegsministers u. s. w.―

Vm. am Nachklang ―

Nm. am Nachklg.―

Frau Werndorff, begleitet O. zum Singen und ist paff von ihren Fortschritten.

Dr. Feuchtwang besucht mich; wir besprechen, was in betreff der infamen Hetzreden des Pater Abel und andrer Pfaffen zu thun. Gedanke, einen Brief an den Kaiser zu richten. Schwierigkeiten, wie wir die Auswahl der Unterzeichner bedenken. Laxheit und Renegatentum der Juden.―

Lese Rosegger, mit Vergnügen und Bewunderung.―