Donnerstag, 4. Juli 1918

4/7 Mit Lili Mühlhauser, und Karoly.―

Nm. am Nachklang ―

Ins Sacher zu Fischer. Er äußert sich etwas aegrirt über meine Briefe; ich müsse ihm Vertrauen schenken; seine schwierige Lage, Perzentualitätsprincip der zu druckenden Neuauflagen natürlich nicht absolut durchzuführen; aber ich habe sicher keinen Grund zu klagen; jeder leide unter den Kriegsumständen etc. Ich: Mein Vertrauen in seine guten Absichten und seine Freundschaft vollkommen; aber da er doch nicht über göttliche Gerechtigkeit verfüge ― müsse ich mir das Recht vorbehalten, im Einzelfall meinen Standpunkt zu wahren.― Er betont dann noch, daß er die ganze Wiener Sache eigentlich nur für mich mache, da die andern oesterr. Autoren buchhändlerisch nicht sosehr in Betracht kämen. Ich nehme es einfach zur Kenntnis ― denn ich hätte nur erwidern können: Sie haben eben auch die Verpflichtung es für mich zu machen,― denn nicht nur daß auch Sie damit Ihr Geschäft machen,― dürfen Sie nicht mich, einen der Autoren, an dem Sie seit 25 Jahren am meisten verdienen und der einen Ruhm Ihres Verlags bedeutet, aus Bequemlichkeit in dieser schweren Zeit um tausende schädigen.― Wir sprachen uns dann ganz gut, Trebitsch erschien, wir nachtm. bei Sacher, gingen dann in die Pucher Bar. Über das „Paradies von einst“.―