Dienstag, 25. Juni 1918

25/6 Besorgungen.― (Tabakkarte. Der Finanzer: „Sie ist nicht da.“ Ich: „Sie ist bestimmt da.“ Er. „Ich werd noch einmal genauer nachsehen.“ Nach 2 Minuten ist sie da! Oh du mein ― etc.―) Paula B.-H. berichtet, daß die Nahrungverhältnisse in Ischl (Richard) miserabel.―

Begegnungen: Stabsarzt Schlesinger (Krieg etc.); Schott (Paß etc.);― Kapper (Krieg, inneres;― grauenhafte Aussichten) Haug (Schneider ― eben geht die Wittwe Burg (des verstorbnen Erzh.s) fort,― hat von dem Piaverückzug, dem Hunger der Soldaten erzählt!);― zu Julius’. (Karl demnächst an die Front.― Bevorstehende Requisitionen der Nahrungvorräthe in den Privathäusern.) ―

Ich berichte davon zu Haus; O. verzweifelt;― wieder sehr ungehalten ― daß wir nicht in die Schweiz gegangen sind; da es doch Rosés gelungen.―

Nm. am Nachklang. (Reichenauer Zeit. Sonderbare Reflexe auf Heute.) ―

Der übliche Abendgang zur Windmühlhöhe. Schmerzliche Gedanken. Blick in die Landschaft. Unheimlichkeit solcher Augenblicke. Warum?― Absichtsvolle Weisheiten schweben durch den Sinn und halten nicht vor.―

N. d. N. mit Heini Meistersinger Ouverture; Mahler Sechste.

― Schlimme Zwangs(?)vorstellungen vor dem Einschlafen.―