Freitag, 11. Jänner 1918

11/1 Dict. Cas. Nov. Aenderung. Am „Sohn“.

Nm. „Nachklang“.―

Zu HugoStallburggasse, wo er seit 2 Jahren Wiener Quartier hat. Er kam zu spät; ohne Gerty;― hatte gehofft, O. werde Thee machen (die auch nicht kam), nun müsse ich mich mit (im Fenster aufbewahrtem) Schinken etc. begnügen.― Er war zerstreut, befangen; das Gespräch, mühselig, unerfreulich. Er redete von seiner product. Stimmung, „― seit 10 Jahren nicht so“;― schreibt an einer Erzählung, nach seinem Operntext, Frau ohne Schatten; an einer modernen Comoedie „Der Schwierige“.― Über Kriegszustände, Aussichten, Papiernot ― experimentaliter fragte ich, ob er merkwürdige neue Menschen kennen gelernt (ich wußte nemlich daß er seit Monaten erfüllt von Pannwitz) ― „Nein.“ ― Geheimnisthuerisch;― immer bemüht, „reinliche Scheidung“ zu machen,― aus seinem Snobismus heraus. Nach meinen Arbeiten zu fragen vergaß er. In boshaften Bemerkungen über einige neuere expression. Erzeugnisse trafen wir uns am besten. Am Schwarzenbergplatz schieden wir. Ich Conc. Franz Steiner, mit O.― Das Zusammentreffen mit Hugo hinterließ mir einen bittern Nachgeschmack.―