Mittwoch, 25. Juli 1917

25/7 Spazieren Michaelerberg. Mit dem Landsknechtstoff beschäftigt.― Cas. Nov.

Nm. am „Nachklang“.―

Mit Heini im neuen Dianabad „Wellenbad“. Durch die Stadt zurück ― ein sonderbarer Anblick ― kein Wagen zu sehn. Graben, Kärntnerstraße. „Stadt nach der Eroberung“ sagte Heini.

Mit Heini Beethoven Qu. Op. 18,5.―

Mit O. über ev. Entlassung Wuckis (deren Urlaub unsern Nerven wohlthut); Vorsatz O.’s Lili auch weiterhin in ihrem Zimmer schlafen zu lassen, Erzieherin für halbe Tage zu nehmen. (Bemerkung Lilis neulich zu Reiterlein (Näherin) von ihr hinterbracht: „Wenn die Eltern wüßten, daß ich schon einen Selbstmordversuch gemacht habe … Ich hab mich von der Terrasse herunterstürzen wollen, um zu probiren wie das ist.“) Heut hat sie die Französin auf den Friedhof geführt und ihr Stephis Grab gezeigt.― Offenbar hat diese Sache, von der sie halb hörte in ihrem phantastischen Gemüt irgend wie nachgewirkt; im übrigen ist sie, wohl sehr sensibel, aber nie verstimmt oder schlecht aufgelegt, und lacht ungeheuer gern; wundervoll ihre äußere und innere Grazie.―

Begann zu lesen Andlaw’s Tagebuch, Strindbergs Heiraten (früher einmal französ. gelesen), Tolstois Lebensstufen (ebenso).― Las Abends Notizen zum „Weg ins freie“.