Montag, 8. Jänner 1917

8/1 Vm. dictirt „Sohn“.―

Nm. am Wahnsinn.―

Mit O. Oper Ariadne; ein charmantes Kunstwerk in glänzender Aufführung. Nachher O. eine anfallsartige Verzweiflung über ihr verfehltes Leben ― sie sei sich selbst untreu geworden, mache es nicht länger mit ― könne nicht geben, was sie habe;― singe zu selten öffentlich, sie explodire u. s. w.― Wieder einmal erklärte ich ihr, dass gerade für sie Ehe und Familie keinerlei Hindernisse gewesen seien, da sie ihre Laufbahn durchaus nach eignen Wünschen hatte verfolgen dürfen; ja (was ich nicht erwähnte) bei allen Schwierigkeiten, Intriguen, Zweifeln von Lehrers Seite stand ich ihr bei. Und nebstbei (dies sagt ich wieder) es lag immer nur an ihr, den Namen, der ihr hinderlich, abzulegen und die Nachtheile zugleich mit den ev. Vortheilen des Gemeinsamlebens aufzugeben.― Sind wir immer verdammt Gründe außer uns zu suchen wenn sie in uns liegen?