Sonntag, 7. Jänner 1917

7/1 S. Treffe St. nah ihrer Wohnung, sie begleitet mich bis gegen Himmel; spricht sich aus. Reist Mittwoch ab, um ihre Nerven zu erholen ― um den weitern Aufregungen gewachsen zu sein. Fühlt sich „social und seelisch degringoliren“. Kann von ihm nicht los, obzwar sie ihn durch und durch kennt. Mißstraut ihm auch, wo er die Wahrheit spricht. „Wenn er sich doch scheiden ließe ― dich heiratete, wärst du glücklich ―?“ Nein.―

Nm. am Fldb.; am Wahnsinn.

Zum Thee Mimi, Stephi, Frau Furtwängler.―

Mimi in Thränen zu mir; der „Schuft“ U.― sie ist überzeugt, er will St. los sein;― sie (St.) auf dem Weg Morphinistin zu werden.― St. kommt,― sie hat nur 2mal Morph. genommen, schwört es nicht wieder zu thun.― Frau Kerry und Christl kommen spät zu ungelegenem Besuch; Gustav nachtm. mit Mimi und St. bei uns;― wir reden über „Volk in Not“;― er räth zu versuchen, ob nicht Bernhardi wie vorigen Sommer V. in Noth,― in diesem zu Kriegsfürsorgezwecken aufgeführt werden könne.―