Sonntag, 16. Jänner 1916

16/1 S. Traum: dass Auernheimer im 4. Monat in der Hoffnung, seine Mutter betrübt; ich, in solchen Sachen versirt, verspreche ihm Hilfe (welche?) ― Burckhard in meinem Zimmer ― jung und lebhaft; auch Dr. Emil Frischauer und ein Unbekannter (B.und F. todt!) ―

Blumen an O., die heute (statt morgen) ihren 34. Geburtstag feiert.

Spaziergang Pötzleinsdorf. Meiner Stellung in der Welt nachgedacht. Das ungeheure Mißverstehn, das mir von überall entgegenklingt ― leichtfertig und böswillig. In der Jugend, den Anfängen eher erträglich ja ― dazugehörend; auf der Höhe,― dem Abstieg mindestens nah,― revoltirend. So dumm und nichtig all diese Stimmen, die ja verklingen werden; es immer wieder hören, dass ich „diese Zeit nicht verstehe“ ― „weggefegt“ sei, dekadent und weiss Gott was ― wie beim Medardus voriges Jahr, so heuer anläßlich der K. d. W.; es könnte erbittern. Das ist was andres als „Empfindlichkeit gegen Kritik“.― War trotzdem nicht übel gestimmt, und entwarf zahme oder minder zahme Xenien.

― Zu Richard, der sehr krank war; bei Paula am Bett, die auch leidend; Kaufmann und Efraim Frisch waren da, der bei der Briefzensur ist.―

Las Nm. ein schlechtes Buch von Fr. Plessner, Mscrpt. aus München geschickt, mit eingebildetem Brief.―

Wahns. zu Ende gefeilt.