Samstag, 11. Dezember 1915

11/12 Vm. dictirt Flb., und Cas. Nov.―

Um ½3 Schottenkirche, Begräbnis von Hugos Vater. Ich zwischen Zifferer und Leo Vanjung. Das Christentum als Gemisch von Jesus, Loyola und Reinhardt.― Mit Gustav in dem schwülen Frühlingwetter die Währingerstr. hinauf, über mein gestriges Gespräch mit Simon; über Popper, über Auernheimer (verbündete Mächte) den allzu betriebsamen Charles Leyst.―

Hr. Kapellmeister Erwin Stein, ich möge ein Gesuch um Enthebung Arnold Schönbergs mit unterschreiben. Ja. Correcturen und Ratschläge.

Las laut „Mörder“ und „Wurstl“.―

Mit O. die bettlägerig, ein Gespräch von persönlichem, Klatschgeschichten u. dergl. ausgehend zu Popper und Simon hin; ins politische, endlich ins philosophische. Grundton: Ich erkenne Idee; Metaphysik,― Unbewußtes an; dulde nur nicht, dass man sich allzu früh in diese Gebiete rette. Verpflichtung, innerhalb des Concreten, des realen, des bewußten soweit zu gehn als möglich. Dann noch weiter ― zum freien Willen ― zu Gott.―

Hebbel Briefe neu zu lesen begonnen.―

1915-12-11