Mittwoch, 13. Oktober 1915

13/10 Kritiken fast durchaus günstig, besonders Salten, Kalbeck, Ludwig Bauer.― Aus Darmstadt Telegr. von Eger „Sensation“.

Jenny Mautner bringt mir Blumen, erinnert sich anläßlich Herbots mit feuchten Augen an Kainz.―

― Dictirt begonnen neues Scen. „Weiher“.―

Richard, im Garten und draußen mit ihm herum; über die Stücke, den Erfolg; allgemeineres; über seine Kinder Mirjam besonders, die Botanik studirt.―

Nm. kommt U.; über Stephi’s Familie, Zukunftsgespräch.

― Am „Nachklang“. Ungefähr 2. Buch vorläufig abgeschlossen.

― Schöner Artikel der Hofrätin über K. d. W.―

Gutes Gespräch mit O., wie schon lange nicht. Alte Pläne, Vorarbeiten zu Herbot.― Was zunächst zu thun?― Zu einem Josef fehlt mir das Selbstvertrauen, wohl mit Recht. Wohl weiss ich: im Dialogischen (was am Ende doch nur im „gestaltenden“ heißen kann),― im seelischen, vielleicht auch in einer gewissen Erweiterung (oder nur Lockerung?) theatralischer Form hab ich das Drama um einiges weiter gebracht; aber zum großen Künstler fehlt mir irgend ein letztes (und vielleicht auch vorletztes) und ich empfinde mich als Vorläufer.