Dienstag, 12. Oktober 1915

12/10 Schöner Herbsttag. In die Stadt, Schmidl getroffen, literar.-persönliche Erinnerung an „Liebelei“ und „Zwischenspiel“. Einkäufe für Stephi. Reparaturen Fischmeister für O.― In der Gallerie (Niederländer); Direktor Glück irgendwie verwundert, mich am Tag der „Première“ … Den andern kommt so was noch immer wichtig vor.―

Zu Tisch Ama und Mimi, von Aussee zurück; über U.

― Nm. les ich den „Bauernspiegel“ von Gotthelf zu Ende.―

Burgtheater, Première von „Komoedie der Worte“. Loge mit O., Ama Mimi. „Stunde des Erkennens“ wirkte spannend; aber die Leute wußten nicht recht ob es ihnen gefiel. Heine bedankt sich öfter für mich. „Große Scene“ schlug sehr ein, ich kam 6 oder 7mal. „Bachusfest“ interessirte, amüsirte, Beifall nicht übermäßig, 4mal.― Thimig schien sehr zufrieden. Am Bühnenausgang die üblichen „Hoch Sch.“.

In der Tram mit Wassermanns, Richard, Arthur Kaufmann, Leo nach Haus. Außer diesen kamen noch Schmidls mit Hansi und Hella; Spechts, Otti Salten (Felix war schon nach Budapest wegen seines Freiwilligenrechts); gute Stimmung. Humoristisches über neue Stücke mit den Figuren, die in denen von heute nicht vorkommen,― Flöding, Daisy, u. s. w.; allerlei Fortsetzungen.―