Freitag, 25. Dezember 1914

25/12 Traum u. a.― Ein Buch von mir (französisch, wie „Moderne Bibl.“?) in 7OO0 Exemplaren erschienen, verkauft, ich bringe Fischer freudig in die Trafik, wo es verkauft wird, um ihn zu Neuauflagen zu veranlassen,― er folgt etwas zögernd ― es zeigt sich ― dass noch 3100 Exemplare da sind ― ich bin blamirt.― Dann, wie ichs ähnlich schon etliche Male träume, ein Irren durch Logengänge. Auch Bittner (der Componist) figurirte irgendwie.―

Spazieren in Nebel, Koth, Schnee, Regen Cobenzl etc. U. a. über die verschimpfirten Worte gedacht, die wieder ehrlich zu machen sind: Skepsis, Liberalismus, Psychologie.―

Zu Tisch Vicki; wir sprachen mit O. über Stephi der sie (all ihre Gereiztheit zugegeben) mehr Nachsicht beweisen sollte.―

Zum Thee Vera. Lili in ihrer Uniform. Sie nennt sich jetzt „Abraham“.―

Im übrigen wie immer die Zeit vertrödelt.

Mit Heini zu den „Meistersingern“ in die Volksoper; zum Xten Mal. Es bleibt eines der wenigen makellosen Meisterwerke der Welt.―