24/12 Besorgungen Stadt. Begegne Geyer, aus dem Kriegspressequartier. Das Gespräch von Molnar (das heut in den Blättern steht) mit Erzh. Friedrich. Molnar sagte zu G.: Hätt ich das ganze Gespräch mitgetheilt (resp. mittheilen dürfen), so wäre übermorgen der Krieg aus. Fr. u. a.: „Einen großen Sieg werden wir nicht haben“ ― „In S. war eine Katastrophe ― aber beruhigen Sie nur ― schreiben Sie, die nötigen Maßnahmen sind getroffen.―“― Ernennung Erzh. Eugens für den verabschiedeten Potiorek ― angeblich Strohmann für Auffenberg.―
Panorama Engl. Flotte etc.
In der Tram stellt mir Friedjung ein junges Mädchen vor, leise: Meine illegitime Tochter Paula, die ich jetzt legitimire.―
Traum heut Nachts: Hotel, etwa Berlin, Thiergarten, Speisesaal ― ich esse mit meinen Kindern (?) ― finde dann auf der Speisekarte ein Spezialgericht zu 150 Kr. ― resp. 75 fl. ― zeige das entrüstet ― meinen Eltern, die an einem langen Nebentisch allein sitzen,― und denke mir: Wie sonderbar, dass ich in meinem Alter zu meinen Eltern noch stehe wie ein Bub (finde es irgendwie rührend).―
― Nm. Bescheerung; Arthur Kaufmann, Bachrach’s und Stringa.―
Abd. bei Julius. Familie. Etwas Musik. Ich mit Julius einen Satz des Strausschen Violinconcert.―
Der Brief von Rolland; er hat zu meiner Erklärung (Journal de Genève) ein Vorwort geschrieben; Telegramme in einzelnen Blättern.
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Rufname Jenny
Historiker
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geboren Ludovika Markbreiter
Theaterleiter, Komponist, Dirigent
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Schriftsteller, Journalist, Theaterleiter, Dramaturg
Laryngologe
Rechtswissenschaftler, Privatgelehrte, Privatier
Fritz Unruh an Arthur Schnitzler, 24.12.1914
Quelle: Ulrich K. Goldsmith: Der Briefwechsel Fritz von Unruhs mit Arthur Schnitzler. In: Modern Austrian Literature, Jg. 10, 1977, H. 3/4, S. 69-128.