Sonntag, 11. Oktober 1914

11/10 S.― Spazieren Hohewarte etc.―

Nm. Frl. Wiesenhofer (aus Ungarn, wo sie in Stellung war).

Vorher Jacob; er klagt wieder: „Dass man jetzt nicht an die Front kann ―!“ Ich: „Ich glaube nur denen, dass sie sich umbringen wollen, die es wirklich thun;― und nur denen, dass sie in die Front wollen, die wirklich zum Heer abgehn ―“ Er: Das ist logisch, aber falsch ― Ich: „Das ist geistreich aber dumm.“ Vorher berichtete er dass er gestern der Grethl (Wiesenthal) und der Lieben Schindler 3½ Stunden aus dem Gänsemännchen vorgelesen, das ein großes Werk sei. Grethl „hielte“ sich prächtig (Erwin Lang im Feld, wahrscheinlich kriegsgefangen ―) ― Komisch in diesem Zusammenhang die confusen Briefe der Grethe W., die uns eine Stunde darauf Frau Hofr. Z. zeigte. Sie war mit Fritz da (der zur drahtlosen Telegrafie eingerückt ist) und mit Vicki.―

Zum Nachtm. Gustav, Richard, Paula. Richard las uns wieder seine Rufparodie vor die noch viel besser wirkte als vor 4, 5 Jahren.