Samstag, 22. August 1914

22/8 Traum: Ein Bad, etwa wie Vöslau, ein Herr, in Gehrock, steigt auch ins Bad, angekleidet, weil er nicht baden darf; er heißt „Turban“, ist aber Kassner (dem er auch nicht ähnlich sieht). Ich spreche mit ihm höflich über Psychologie; meine, der Menschenkenner kommt der Wahrheit nahe in 60%,― aber weiß ganz genau in 13% (ich sage in 87%) der Fälle; ― bin in einer Loge, mit O., Leo, Bella, dieser sehr nah;― höre schlecht, gehe hinunter, bin auf einer Wiese mit Felsgestein, die Bühne?, will zurück, irre durch Gänge und Garderobe,― denke mir, das passirt sonst nur im Traum, nun erleb ichs wirklich ― wache auf, erzähle in einem neuen Traum jenen frühern dem Dr. Kaufmann; ― schwebe über eine Wiese, hügelig, in Sils Maria ― in einen Sumpf, wieder heraus, trocknen Fußes.―

Frühstück im „Walter“. Spreche Dr. Ostersetzer. Kriegsnachrichten aller Art; großer Sieg der Deutschen bei Metz.― Mit O. und den Kindern im Wald spazieren.

Nm. an „Graesler“.― Frieda Pollak und Stephi kommen aus Aussee.― Frl. P. bringt mir „Bachusfest“, ich gebe ihr „Ormin“ mit.― Bei Zauner treffen wir Gerty mit Mutter. Hugo ist im Ministerium; Kriegsfürsorgeamt.―

Spazieren mit O. und Stephi Rettenbachgegend. Rudi Olden ist als Dragoner eingerückt.―

Nach dem Nachtm. kommt Gerty zu uns auf die Terrasse am Fluss. Kriegsgespräche.―