Freitag, 21. November 1913

21/11 Vm. im Volksth. Weisse und Geiringer berichten mir, dass nun Castell (der Censor) selbst für die Freigabe des Bernhardi eintrete; Bienerth (den die Schratt zu sich kommen liess) noch immer dagegen sei und in wenigen Tagen der Minister entscheide werde.―

Generalprobe Hans Müllers „Der reizende Adrian“, ein guter Einfall, unglaublich läppisch durchgeführt. Ich sagt es dem Verfasser in milder Form.― Trebitsch drängt sich wieder ― heran und will mich besuchen! „wie in alter Zeit“. Ich bleibe eiskühl.― Heim mit Feld und Schönherr. Über die Verlogenheit im äußern Theaterleben, die ansteckend ist. Was man sagt, wird schon eo ipso anders verstanden; so dass man falsch verstanden würde, wenn man die reine Wahrheit spräche.―

Nm. wieder mit dem „Ritterlich“ Stoff beschäftigt.―

Las die widerliche Brochure, die Arthur Trebitsch gegen seinen Bruder Siegfried geschrieben.―

― Zum Nachtm. Hofrätin Zuckerkandl, Fritz; Moll und Frau. Über Bilder, Kokoschka, Aberglauben, Freud etc.; ich las Morgenstern’sche Gedichte vor.