Mittwoch, 25. Juni 1913

25/6 Unruhige Nacht. Viel Träume: Von einer Redoute, wo O. gehn oder nicht gehn wollte; dann seh ich ein Bild in einer illustr. Zeitung (Woche?) Eisläufer, Hand in Hand, darunter ich neben Frl. Elsinger … Dann bin ich mit Heini, der aber auch Julius ist (ich nenne Heini oft Julius, Julius Heini) Waggon, Coupé, steige auf Zwischenstation (?) aus, Conducteur will irgend wie Trinkgeld, weil die Billets nicht ganz stimmen, 1. Klasse; aber er ist zag; das Billet lautet„X? bis Erde“. Wir steigen aus; der Controllor sieht die Billets gar nicht an; plötzlich hab ich Heini, oder Julius verloren; ich fass’ es nicht, rufe überall, in der Halle, dann seh ich hinaus, ein langer Steig setzt sich gegen den Ort zu fort, eine Dame allein geht dort. Ich rufe vergeblich. Ein Herr, mit Regenschirm, gleichfalls sehr unruhig (sieht einem Vater aus „Fannys letztem Stück“ gleich), ruft immer „Die Excellenz“― die er seinerseits verloren hat.―

Nach Pötzleinsdorf. Im Wald.―

Nm. lang bei Heini, dems sehr gut geht. Er liest Verne, Gerstäcker. Ich las „Cruelle énigme“ (nach Jahren wieder) zu Ende. Wie das einmal auf mich wirkte! ―

Gustav, am Gitter. Fritz Zuckerkandl. Guss. Bauernzimmer. Mit O. und Fritz Z. spazieren.

― Abends Sternheims „Cassette“ gelesen. Begabung; Stilgefühl; innere Unwahrheit. Der Weg zur „neuen“ Komoedie geht nicht über die Marionette! ―