Freitag, 14. März 1913

14/3 Früh Richard bei mir, über seinen „Zusammenbruch“ (physisch-hypochondrisch!) klagend. Mit ihm ins Sanatorium.― Wärndorfers. (Die Tochter am Tag vor Heini von Zuckerkandl operirt.)

Prof. Reich kommt, wegen Petzold, wichtigthuerisch; soll mich bei Kestranek verwenden.―

Nm. auf meiner Sonnenveranda. Salten kommt; über Steuer (das von mir erbetene Gutachten).

― O. kam aus dem Sanat.; dann Gustav; ich später diesen nach ins Sanat.― Dort Liesl Schmutzer, Stephi, Olden.―

Zum Nachtm. bei Richard, wo Kassner, der mir diesmal wohl gefiel. O. kam auch. (Über Andrian; über russ. Schauspieler (Stanislawski etc.).)

Salten’s angebliche Burgdirectorschancen. Fürstin Windischgrätz, Gräfin Hadik, die ihn fördern wollen. Glaubt er’s selbst? Nur die Religion Schwierigkeiten. Schon nach Schlenthers Tod wäre einer aus dem Obersthofmeisteramt bei ihm gewesen … ob er sich ― für die Direktorchance ev. taufen ließe. Als ers strict ablehnte, habe jener Emissär geantwortet: „Vielleicht nützt Ihnen gerade das …“