Dienstag, 10. Dezember 1912

10/12 Dictirt „Komödiantin“ und eine Skizze (Scenarium) zu einem Lustspiel, das ich nie schreiben werde, „Ferien“.

― Nm. Julius und Helene da.―

Las (Mscrpt.) Gedichte und Sprüche von Ottmer, nicht ganz unbegabt.―

Stephi zum Nachtmahl; einige beßre Aussichten finanziell; sie ganz gut aufgelegt.

Sehr charakteristisch zum Capitel „Literatur und Judentum“ E. Jacobs Kritik in der D. M. Z…. „enthusiastisch“ sozusagen ― aber mit ewigen Entschuldigungen und Einschränkungen … „man zögert …“ „ich überschätze hoffentlich nicht …“.

― Frl. Anna Bernhardi sendet mir Stammtafel ihrer Familie und bittet mich in wahrhaft unverschämter Naivetät,― ich solle Bernhardi in Bernhardy ändern ― da, trotz allem Mangel an Antisemitismus einige Mitglieder ihrer Familie es doch als „peinlich“ empfinden daß der Name eines jüdischen Arztes als Theaterhelden etc.

Zu Tisch Frau v. Jacobi bei uns. Von Liesl etc.

1912-12-10