Montag, 9. Dezember 1912

9/12 Dictirt (Komödiantin) ―

Zu Bachrachs. Stephi hatte telephonirt, die Dinge noch schlimmer als vermutet. Wie sie mir dann ausführlicher erzählte, hat man ihnen (Bankdirektor P.) in verletzender Weise eine Jahresrente von 6.000 Kronen zur Verfügung gestellt … „Die Mädeln sollen verdienen.“― Auernheimer kam auch. Stephi weinte bittre Thränen. Mimi will in einen Schneidersalon als Empfangsdame, die Mutter eine Pension, ist aber zu leidend.―

Nm. zu Karolyi, Zahnausbessern.―

Zweig getroffen; sehr indignirt über die Unhöflichkeit des Residenztheaters in München, mit Recht.

Beim Buchhändler Eisenstein Prof. Hollaender, der mir eine „Bernhardi Sache“ aus der Meynertzeit erzählte.―

Rudolf Lothar, in Berlin abgekracht, halbe Million Schulden, jetzt Cottage Sanatorium, geht nach Paris, dann Weltreisen, ist ganz guten Muts verhältnismäßig.