Freitag, 5. Juli 1912

5/7 Briefe geordnet etc.―

Bei Dr. Bettelheim (und Frau). Dank für das Geschenk (Anzengruber Bild). Über meine frühern Novellen „Sterben“, über Heyse; Emanuel Quint, das Auf dem Bauch liegen der jüdischen Kritiker vor dem Wort … „Christus“, über Julius Bab u. a.―

Zu Frl. Loewenstamm, Olga (Stephi, Heini) abgeholt.―

Paul zu Tisch.― Gesang mit O.―

Ins Gymnasium. Heini hatte eben die schriftliche Aufnahmsprüfung hinter sich, kam mit seiner Lehrerin Frl. Schröter.―

Gegen Abend Baron Winterstein. Über Psychoanalyse, die Einseitigkeiten und Übertreibungen Freuds und seiner Schüler.

― Mit O. (wie immer in der letzten Zeit) viel Lieder; ihr nächstes Programm; altitalienisches; Brahms deutsche Volkslieder, Schubert.

Las „Einsamen Weg“. Im rein dramatischen gewisse Schwächen. Als ganzes von einer wie mir fast scheinen möchte, neuartigen Seelenintensität. Die Scene Johanna ― Sala im 4. Akt; der Schluß wundersam. Am schwächsten die Scenen Vater ― Sohn ― ins theatralisch steife ausbiegend.―