Freitag, 14. Juni 1912

14/6 Ankunft Prag. Palasthotel.―

Probe „Eins. Weg“. Fand die Aufführung schlecht, besonders Rittig (Fichtner).―

Mit Eger im „Stern“ gegessen; viel über Berger. (Er sagte zu E. einmal. „Meine Frau ― (die Hohenfels) stammt von den Bourbonen ab … Wenn sie einmal gestorben ist, werd ichs schreiben.“) ―

In der Probe sprach ich Direktor Teweles und Frau, Pringsheim, Handl. Begriff, daß das Stück sich nicht hält!―

Friedrich Adler und Tochter im Hotel.―

Vorstellung. In der Loge bei Frau Teweles. Vom 2. Act an wirkte das Stück sehr stark, wie ich selten was von mir wirken gesehn; die Vorstellung enttäuschte mich angenehm; auch Rittig war möglich. Huttig als Sala immerhin anständig. Sehr gut die Medelsky als Irene Herms.― Wurde stürmisch gerufen. Nach dem 2. Akt Salus: „Wenn Sie mich todtschlagen ― der Akt ist das schönste was Sie je geschrieben.―“ Zwischen 3. und 4. Akt nachtmahlte ich in Teweles’ Zimmer; er, sehr nett, leistet mir Gesellschaft. Freut sich der guten Einnahme. Es ist die 12. Vorstellung im Schnitzler-Cyclus.― Nahm gegenüber Handl das üble zurück, was vormittag, insbesondre gegen „Julian“ als dramatischen Helden vorgebracht.―

Während der Vorstellung Telegramm von Rosenbaum über Bernhardi „das große, kühne, schöne Stück“.―

Im „Stern“ mit Teweles’, Eger, dem jungen Bondy (T.’ Stiefsohn, hat das Märchen inszenirt); auf die Bahn. Abfahrt.―