Samstag, 23. März 1912

23/3 Briefe dictirt. Trag. Anekdote.

Vor dem Dictiren wie fast immer Rundgang um den Park.

Correcturen gelesen.―

Mit O. spazieren. Bei Richard. Salten kommt zum Fremdenblatt. Aussichten.―

Mit O. über meine Schriften. Was mir nun nach Lecture von Sterben und den ersten Novellen vor allem charakteristisch scheint: Intensität in der Darstellung rein seelischer Erlebnisse. Blick für die Beziehungen zwischen gleich geschlechtigen Menschen (also nicht erotischen) z. B. Bertha Garlan ― Anna Rupius ― (später) Georg ― Felician; ― Herzog, Dichter ― Fichtner, Sala.― Ferner auffallend oft wiederkehrend: Unsicherheit des Zeitgefühls … die Zeit dehnt sich, schiebt sich zusammen … („Zeit ist nur ein Wort.“―) ―

Dr. Hanns Sachs schickt einen Separat Abdruck mit Traumanalysen; ich erinnre mich, daß ich, als ich Freuds Traumdeutung las (1900), auffallend viel und lebhaft träumte und selbst im Traum deutete.―