Dienstag, 14. November 1911

14/11 Partenkirchen.―

Nm. im Hotel spricht mich eine Dame an, in mittleren Jahren. Nach ein paar gleichgiltigen Sätzen weist sie auf die vor ihr liegenden Couverts: „Wenn Sie Ibsen verehren (von dem noch nicht die Rede war), müssen Sie meinen Namen kennen.“ Es ist die „Maisonne eines Septembermorgens“, Frl. Bardach. Im weitern Verlauf des Gesprächs beklagt sich die Maisonne, daß ihr Georg Brandes nur einmal für das Buch (das Ibsens Briefe an sie und Aufsätze von Brandes enthielt) 300 Mark geschickt habe … Sie reist in der Welt herum, lebt nur in Hotels, ist etwas affectirt, nicht sehr klug, wohl hysterisch und im Grunde bedauernswerth.―

Abends bei Liesl mit Frau Ascher genachtmahlt.