Sonntag, 12. November 1911

12/11 München. Vm. mit O. zu Glümers. Der Bub. Mit ihm vierhändig gespielt. Mizi weint ein wenig. Sie fragt nach meinen Briefen, will wenigstens einige zurück.

Über den Tod meiner Mutter. Rinnen der Zeit.

Zu Tisch bei Ulmanns (Agnes Speyer). Sie spielte aus dem Rosenkavalier und zeigte ihre plastischen Versuche.

Abends Residenz Theater „Das weite Land“. Sehr mäßige Vorstellung. Albert in seiner Art vorzüglich, aber (natürlich) etwas total andres als meine Figur. Die Hagen (Genia) ein Theaterroß, manchmal geschickt. Unmöglich Frl. Michalek als Erna.― Zu Albert in die Garderobe. Komischer Moment, als auf der Bühne ein wilder Tektosage aus dem benachbarten Nationaltheater, wo Wagner gespielt wurde, die Möbel trug.

Im Continental mit Albert, Jacobi (guter Otto), Wedekind, Waldau (Hagens Mann) und Mizi Gl. (die uns am Theater erwartet hatte, nachdem sie zum 2. Mal in Dauthendeys „Drache Grauli“ eine Mutter gespielt). Die Mühsal des Hörens drückte mich nieder.