Montag, 16. Jänner 1911

16/1 Früh in die Stadt. In der Tram Paula mit Mirjam (in die Stadt wegen Köchin ― „Richard ist unglücklich, daß er nicht mitkann ― er muß dictiren …“) ―, Else Speidel (über Lanval Proben).―

Traf auf dem Stefansplatz Schönherr, der gestern für „Glaube und Heimat“ den Grillparzerpreis erhalten; ich gratulirte ihm herzlich; er war sehr erfreut und begleitete mich. Es war ein echtes Dichtergespräch über Tantièmen, Directorengemeinheit, Verleger-Geiz.―

Beim Maler Oppenheimer, Georg Cochgasse. Er malte mich. Über Kunstkritik; den Kreis des Kraus u. a. Ich hatte oft Müh ihn zu verstehn. Über MünchenWien; Frauen da und dort.―

Auf dem Ring Tante Rebekka und Cousine Gisa Frid.

Dann Hofr. Gomperz, auf dem Weg zur Akademie-Sitzung (Grillparzer Preis).― Über Medardus (über den er mir auch geschrieben).

Nm. Bilanz-Notizen.―

Später Else Speidel.

Mit O. fortgefahren, sie, trotz Indisposition, zur Quintettprobe bei Frl. Ferstl; ich holte ihren Geburtsring [!] bei Rozet; dann Neue Presse. Benedikt auf dem Semmering. Sprach Brunner (von früher bekannt, doch vergessen), Sternberg über Medardus, die Valois, Este, Benedikt u. a.―

Auf dem Ring Heuberger mit Tochter. Ich solle ihm was schreiben.―