Donnerstag, 5. Jänner 1911

5/1 Vm. dictirt Briefe, „Herbot“.

Nm. Kaufmann; über die standard Feuilletonisten BergerBahrSalten. Ähnlichkeiten und Unterschiede. Die Rede Bergers auf dem Friedhof, am Grabe der Frau Tressler, wie er sich an seinen Worten berauschte, bis Tressler fast hysterische Krämpfe kriegte und Leute sagten: „Er soll doch endlich aufhören.“― Salten am schlechtesten dran; er hat innerliche Kämpfe durchzumachen, da er Urtheil hat;― eine gewisse Fähigkeit der Sachlichkeit;― Bahr völlig ungehindert ― sein Urtheil ist (ganz ohne dolus) nur an die Person gebunden.―

― Um 6 Hr. Fritz Georg Antal (der mir nach dem Med. geschrieben und jetzt Vorträge über das Stück hält ― die ganz dumm sein sollen). Junger Mensch, 23 Jahre, Jude, blond,― Budapest, Iglau,― anfangs befangen; später gefaßter; nicht dumm; aber sicher ohne Talent; mit Vielseitigkeit posirend,― einiges „geistreiche“, nicht ganz unvorbereitet zum besten gebend, eben daran einen Roman zu beenden,― fühlt sich zu „allgemeinen Sätzen“ in der Unterhaltung gedrängt.

Um 7, mit Fieber zu Bett. Grippe.―