Samstag, 17. Dezember 1910

17/12 Vm. dictirt: Briefe, „Komödiant“.―

Nm. Dr. Kaufmann; über Tolstoi,― Heinrich Mann,― Goethes Alter, Ulrike Levetzow.― K.s Gespräch mit Rothschild über Anatol und Medardus. (R.: „Im ganzen ist der M. nicht viel werth“ etc.)

Weiter am „Komödianten“.―

Mit O. bei Mama. Julius, Helene, Gisa, Hajek. Einiges vierhändig aus der Mahlerschen VII. Leichte Enttäuschung.―

Ein mir unbekannter, junger Hugo Wolf, von dem ich einige begabte Mscrpte früher gelesen, schickte mir ein sehr charmantes „Vorspiel zur Erstaufführung“ „Dem jungen Medardus“ zugedacht. (O. las es mir und Kaufmann vor.) ―

Der Wust von „Kritik“ aus der letzten Zeit. Viel Ekel.― Im Merker von einem jungen Menschen, Paul Czinner ein angeblicher Aufsatz,― talentlose Äsoiparaphrase der oberflächlichen Berger-Feuilletons. ― Die immer wiederkehrenden Phrasen vermehren sich. Zu „Anatol“, „süßes Mädel“, melancholische Grazie etc… ist die Grenzabsteckung „Liebe, Tod und Spiel“ getreten.―