Freitag, 19. August 1910

19/8 Lebhafte Träume gegen morgen. Minni Benedict in der Rotenturmstraße, barhaupt, ich erinnre mich, daß ich ihr auf Rath Olgas einen Ring (?) kaufen soll; mit ihr zum Juwelier: suche einen Saphir; der Juwelier rechnet aus: 85 Kr. 40 H. Der Saphir ist bestaubt und schadhaft. Das wird in der Arbeit schon besser, sagt der Juwelier; ich denke, es ist doch besser, ich schenke ihn Olga. Dann Lauf über eine Landstraße zwischen Wiesen, hüpfend, mit Heini, es ist wohl das Isarthal (gestern Brief Heinrich Manns an Olga, Dank für die Puppe) ― schöner wie Dänemark, dies hier sind Dänen …?― Habe mein kleines braunes Notizbuch bei Salten (?) vergessen; Burckhard bringt’s mir zurück, sieht dick, jung, fiakerhaft aus, blonde Perücke; ich sag ihm, er sieht gut aus; er: ich habe auch soeben eine junge Frau und ihren Liebhaber (?) betrogen. Ich: Die Notizen in meinem Buch sind Ihnen doch wohl unverständlich gewesen?― Er: „Ich habe mir erlaubt, meine Erklärungen beizufügen“ und zeigt sie mir in kleiner Schrift.―

Pötzleinsdorf, dictirt. Im Sonnenglanz über die Felder zurück.

Nm. die alte Posse aus der „Marionetten“ entstand gelesen. Wäre ganz verwendbar.

Mit O. Abreise.―