Sonntag, 2. Jänner 1910

2/1 S. Vm. bei Salten. Erfolg seiner Operette. Materiell Hoffnungen für die nächsten (da er diesen Text als ganzes verkauft) ― Otti fürchtend, daß diese Art Arbeiten gegen ihn ausgenützt werden. Gleichgiltigkeit dieser Fährlichkeiten.― S.s Erfahrungen mit der Reinhardt Bande in Berlin (anläßlich Dagobert-Proben).

― Mit ihm eine Weile spazieren. Hartmann gesprochen, vor seines Schwiegersohns Gutmann Villa. Die Enkel begrüßend, … „Also jetzt fängt ein neues Leben an“ … (auf Berger bezüglich). Über Björnson („Wenn der junge Wein blüht“ etc.) ―

Mittag Frl. Kipiany bei uns. Später Richard, mit dem Januarheft N. R.;― „Emanuel Quint“ von Hauptmann,― ganz geladen; nicht mit Unrecht.― Stilistische Affectation, ethisch-religiöse Salbaderei.―

Mit der Kipiany über die politischen Zustände; über die Abfalls- und Verratsjuden als die stärkste Gefahr.―

Wieder nicht gearbeitet. Lese u.a. Cecile von Fontane. Mit O. zu Richards; wo Kaufmann und Schwester, Gustav.― Viel Musik; Olga sang Schumann, Brahms, altfranzösisch; dann spielt ich Offenbach, O. las einiges vom Blatt;― Johann Strauss.―