24/12 Brief an Reinhardt, Abrechnung, dictirt.
― Dazwischen Carl Techet; hatte mir vor 5 Jahren ein (Mscrpt.) Märchenstück, vor 2 eine gedruckte Novelle, vor 6 Wochen ein satirisches Skizzenbuch „Fern von Europa“ (Tirol!) gesandt: Ist eben auf der Flucht aus Kufstein, wo er Naturgeschichtsprofessor am Gymnasium; wegen des Buchs verfolgt. Erzählt mir über die Macht des Clericalismus und die Verdummung und Bosheit in Nordtirol.―
― Er gefiel mir gut.―
Nm. zur Bescherung Mama, Dr. Kaufmann und Gustav da.― Im Anschluß an das Hirschfeld Feuilleton Gespräch über die allgemein wachsende Empfindlichkeit, von der ich mich gewiß auch nicht frei weiß. Doch was mich verdrießt, ist im Grunde nur, daß auch meine literarische Stellung sozusagen ein Politikon; hauptsächlich durch Esoi- und Abfallsjuden.―
― Mit Kaufmann über Taine und Houssaye.
― Abends bei Julius und Helene. Mama, Altmanns.
― Trio: Karl Hans und Julius. Phonograph.― Ich spielte den Cassian.―
Im Auto (lebenserleichternd) nach Haus ― ―
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Pseudonym L. A. Terne
Journalist, Musikkritiker
Historiker
Theaterleiter, Regisseur, Schauspieler
Chirurg
Chirurg
Geschäftsführer
geboren Ludovika Markbreiter
Schriftsteller
Schriftsteller, Gymnasiallehrer
Philosoph, Geschichtsschreiber
Rechtswissenschaftler, Privatgelehrte, Privatier
Schnitzler an Max Reinhardt, 24. 12. 1909
Arthur Schnitzler an Max Reinhardt, 24.12.1909
Quelle: Hermann Bahr, Arthur Schnitzler. Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931. Herausgegeben von Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller. Göttingen: Wallstein Verlag 2018
Arthur Schnitzler an Max Reinhardt, 24. 12. 1909
Quelle: Arthur Schnitzler: Briefe 1875–1912. Hrsg. v. Therese Nickl u. Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1981.